Auto fahren in genua - hilfreiche Tipps
Enge Straßen und viel Verkehr: das klingt stressig. Meine Tipps, damit du dich gut zurecht findest
Genua ist wunderschön gelegen: direkt am Meer, rollt es Berge der Küste hinauf, wie eine Welle, die in unzähligen bunten Farben glitzert.
Was es so schön macht, sorgt für eine ganz besondere Verkehrssituation: es gibt ganz wenig Platz und viele Hügel. Hier erfährst du, wie du dich im speziellen Verkehr in Genua zurechtfindest.
Disclaimer: ich beschreibe hier den Alltag; ich ermutige niemanden dazu, die Gesetze zu brechen und übernehme keinerlei Verantwortung für Richtigkeit der Angaben oder Konsequenz durch das Handeln danach.
Genua ist ganz klar eine Autostadt. Das Auto ist das beliebteste Verkehrsmittel der Genueser. In Genua gibt es über 460 Autos auf 1.000 Einwohner. Das sind 36% mehr Autos als München (340/1000) Der Verkehr auf den Straßen ist entsprechend sehr dicht.
Auf dieser Seite findest du hilfreiche Tipps für das Autofahren in Genua.
Das Richtige Auto für Genua
Wenn du in Genua einen Mietwagen anmietest, z.B. am Flughafen, oder wenn du dir spezifisch ein Auto für den Urlaub holst solltest du unbedingt ein kleines Auto wählen. Zwar sagen viele, dass sie sich in großen Autos sicherer fühlen, weil sie höher sitzen und einfach mehr Auto um sich herum haben – ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass sich das in Genua nicht sicherer anfühlt.
Vielmehr fühlt es sich viel stressiger an. Denn in einem großen Auto wirst du schnell an Engstellen kommen, bei denen du dich fragst, wie es sein kann, dass dort eine Straße in zwei Richtungen entlang führt. Dazu sind Parklücken noch viel schwerer zu finden als ohnehin schon. Und wenn du dann in ein Parkhaus einfährst – spätestens dann wünschst du, du hättest doch das kleinere Auto mitgebracht.
Der Fahrstil in Genua
Wenn du in Genua Auto fährst, musst du immer aufmerksam sein. Die Regeln sind zwar vorhanden, aber man fährt einfach etwas aktiver und Lebhafter als z.B. in Nordeuropäischen Ländern. Du solltest zum Beispiel nicht erwarten, dass immer geblinkt wird, wenn jemand abbiegt; so wird auch beim Verlassen eines Kreisverkehrs nicht oft geblinkt. Du kannst also nicht zu viel antizipieren, sondern musst eben genau schauen, wohin die Autos fahren.
Beim Ausfahren aus einer kleineren Straße oder einem Parkplatz musst du etwas mutiger sein und dich einfach langsam in den Verkehr schieben, wenn eine kleine Lücke da ist. Die anderen werden abbremsen und warten. Es wird viel aufeinander geachtet. Zwar ist sehr viel los und alle sind leidenschaftlich; aber alle wissen, dass man auch auf die Mithilfe der anderen angewiesen ist und sind entsprechend ebenfalls entgegenkommend.
ZTL – Zona Traffico Limitato
Du tust zwar allgemein gut daran, ein Bisschen aktiver zu sein und die anderen im Verkehr haben viel Verständnis. Es gibt aber ein paar Situationen, wo du dich ganz strikt an die Regeln halten solltest.
Siehst du das Schild: Zona Traffico Limitato oder die Buchstaben ZTL auf dem Boden, bedeutet es, dass dort nur Berechtigte Autos einfahren dürfen. Meistens siehst du das in den Innenstädten oder Altstädten, wo dann nur Anwohner und Lieferverkehr einfahren dürfen.
Diese ZTL werden automatisiert mit einer Kamera überwacht. Das heißt für dich: sobald du dort einfährst und dein Kennzeichen nicht als berechtigt gespeichert ist, bekommst du einen Strafzettel. In manchen Fällen sind diese ZTL nur zu bestimmten Tageszeiten aktiv. Das steht dann dort am Schild. Außerhalb der beschränkten Zeiten kannst du dann dort durch fahren. Das ist aber manchmal nicht leicht zu erkennen. Deshalb da lieber vorsichtig sein und das genau anschauen.
Wo sind die ZTL in Genua?
Auf dieser Website gibt es eine schöne, interaktive Karte.
Was kostet ein Strafzettel für das Einfahren in eine ZTL?
Die Kosten für den Strafzettel beginnen bei 84€. Es lohnt sich also den Strafzettel zu vermeiden.
Übrigens: Nicht nur bei den ZTL sind die Kameras unerbittlich. Das gleiche gilt auch für Kameras auf Ampelkreuzungen. In Deutschland ist man es vielleicht gewöhnt, bei einer gelben Ampel noch schnell drüber zu fahren. In Genua ist das keine gute Idee. Denn: sobald du in der Kreuzung bist, wenn die Ampel für deine Fahrtrichtung rot zeigt, wird dies als Fahren über rot gewertet. Und auch hier stehen an vielen Kreuzungen Kameras, die das überwachen.
Meine Tipps zum Parken in Genua
Wo es auf den Straßen eng ist, ist das beim Parken naturgemäß nicht anders. Durch die Lage zwischen Hang und Meer ist da einfach wenig Raum. Deshalb gibt es einfach ganz wenige Parkplätze in Genua. Um doch einen Parkplatz zu finden, habe ich ein paar Tipps für dich:
Sei mutig: Es lohnt sich, auch kleinere Parkplätze auszuprobieren und zu versuchen das Auto rein zu ruckeln. So wenige, wie es gibt, da kannst du nicht auf den idealen Parkplatz warten.
Sei schnell: wenn du einen Parkplatz siehst, sichere ihn dir schnell; gemütlich um den Block fahren geht da nicht – sonst ist er weg. Da kann schon mal ein U-Turn oder ein Umdrehen in drei Zügen auf der zweispurigen Straße notwendig sein. Wenn du dann einmal angehupt wirst, ist das normal. Richtig übel wird dir das aber niemand nehmen.
Sei erfindungsreich: Ein ungeübtes Auge sieht manche Parkplätze nicht. Grundsätzlich gilt in Genua: da, wo ein Auto hinpasst, ist auch ein Parkplatz. Gerade über Nacht stehen Autos auch an Orten, wo man sie als Deutscher nicht vermuten würde. Einfach die Augen offen halten und schauen, was die Italiener machen.
Parken in der zweiten Reihe in Genua
Für einen kurzen Einkauf in einer Bäckerei oder einem anderen Geschäft suchen Genueser keinen Parkplatz. Dafür stellen sie das Auto mit Warnblinker in die zweite Reihe auf die Straße. Das ist zwar nicht offiziell erlaubt, wird aber weit praktiziert und nicht so streng geahndet, wie das vielleicht in Deutschland der Fall wäre; für mich hat es noch zu keinem Ticket geführt.
Gerade, wenn irgendwo schon ein Auto in zweiter Reihe steht, stellen sich viele davor oder danach hin. So bleibt das Verkehrshindernis gleich. Mein Tipp probier es einfach mal aus; am einfachsten eben dort, wo schon jemand steht. Schau dabei einfach mit gesundem Menschenverstand, dass der Verkehr noch gut vorbei fließen kann.
Einparken mit Anlehnen an die anderen Autos?
Grundsätzlich passiert es öfter als z.B. in Deutschland, dass jemand beim Einparken an der Straße ein Auto vor oder hinter sich leicht touchiert, um in eine sehr enge Parklücke zu kommen. Dabei wird aber keineswegs rabiat reingerammt, sondern langsam gegen „gelehnt“, so dass sich die Kunststoffteile biegen, aber eben keine Delle entsteht und auch normalerweise keine Kratzer. Mein Rat allgemein ist: es passiert zwar nicht häufig, aber du solltest damit rechnen. Das heißt, bei Mietwagen würde ich den Selbstbehalt reduzieren, so dass ich nicht für solche Kratzer haften müsste.
Und wenn du selbst parkst: weil so wenige Parkplätze zu finden sind, kann es gut sein, dass du dich auch einmal an einem kleineren versuchen musst. Und wenn du dich dann einmal anlehnst, ist es im Normalfall nicht so gravierend. Wenn du allerdings ein anderes Auto sichtbar beschädigst, solltest du, wie auch in Deutschland, eine Notiz mit den eigenen Kontaktdaten hinterlassen. Denn: es gilt auch sonst in Italien als Fahrerflucht.
Wertsachen im Auto lassen? lieber nicht!
Denk dran: wenn du Wertsachen dabei hast, oder auch Gepäck: du solltest nichts sichtbar im Auto lassen. Im Kofferraum unter der Abdeckung ist ok. Allerdings solltest du deine Sachen schon dort untergebracht haben, bevor du beim Parkplatz ankommst und nicht erst beim Parken den Kofferraum aufmachen und sichtbar etwas hinein legen. Es heißt, dass Kriminelle an touristischen Orten auf solche Gelegenheiten warten und dann die Autos öffnen. Laut Gerücht gibt es Geräte, die das Funksignal des Schlüssels reproduzieren können, so dass sie den Kofferraum öffnen, ohne Spuren zu hinterlassen oder das Auto aufbrechen zu müssen. Ich habe selbst noch keinen solchen Fall im persönlichen Umfeld mitbekommen. Aber ich werde regelmäßig davor gewarnt. Entsprechend halte ich mich auch daran.
Blaue Parkplätze, gelbe Parkplätze, weiße Parkplätze – die Farben der Parkplatzmarkierungen und ihre Bedeutung:
Blaue Parkmarkierungen: Parkplätze mit Gebühr
Diese blauen Parkplätze wirst du an den meisten Orten in der Stadt finden. Dies sind Parkplätze, wo du eine Parkgebühr bezahlen musst.
Die Parkplatzgebühr bewegt sich meist bei 0,7€ pro 20 Minuten bzw. 2,10€ für eine Stunde.
Die Gebühr fällt Werktags gewöhnlich zwischen 8 Uhr und 20 Uhr an. In der Nähe von Stränden oder Sehenswürdigkeiten teils auch bis 22 Uhr. Der Samstag ist ein Werktag in Genua.
Als Zahlungsmethoden werden am Automat Münzen oder Karten akzeptiert. EC-Karten und Kreditkarten sollten an den Automaten grundsätzlich genommen werden. Dort kann man meist auch Kontaktlos bezahlen.
Ich selbst hatte ab und zu Probleme mit meiner eigenen Deutschen EC Karte, die manchmal nicht akzeptiert wurde. Da dies aber unregelmäßig war, kann ich nicht sagen, woran es lag und würde es immer mit einer normalen EC-Karte versuchen.
Gebührenpflichtige Parkplätze zahlen per App
Am besten finde ich das Zahlen per App: an den Parkautomaten oder auch an den Schildern wird angegeben, welche App gilt. Das ist entweder Easypark oder die App von Autostrade per l’Italia.
Diese Apps sind super schnell eingerichtet. Du lädst sie dir herunter, gibst dort schnell dein Kennzeichen an und hinterlegst deine Kreditkarte. Dann kannst du einfach in der App einstellen, wo du geparkt hast und der passende Betrag wird einfach gebucht.
Wichtig zu wissen: du musst einen Hinweis-Zettel ins Auto legen, auf dem du schreibst, dass du mit einer der Apps gezahlt hast. Dann wissen die kontrollierenden Beamten, dass sie in ihr Gerät schauen müssen, um über dein Kennzeichen nachzusehen, ob du gezahlt hast. Wenn du den Zettel vergisst, bekommst du trotzdem ein Ticket.
Gelbe Parkplätze in Genua
Gelbe Linien können zwei Arten von Parkplätzen markieren: Parkplätze für Lieferverkehr oder Parkplätze für Anwohner. Die Anwohnerparkplätze sind markiert mit dem Hinweis „Solo residenti“. Für diese benötigst du Anwohner-Parkausweis, den du nur bekommst, wenn du einen Wohnsitz registriert hast. Hast du ihn nicht, empfehle ich besser nicht dort zu parken; du bekommst recht leicht einen Strafzettel.
Die Parkplätze für Lieferverkehr haben normalerweise eine Markierung mit einer Person, die eine Sackkarre schiebt. Tagsüber solltest du dort nicht parken. Wenn du am nächsten morgen früh los fährst kannst du dein Auto aber normalerweise über Nacht dort stehen lassen, weil dann kein Lieferverkehr stattfindet. Das gleiche gilt auch an einem Sonn- oder Feiertag.
Weiße Parkplätze in Genua: danach solltest du Ausschau halten.
Weiße Linien markieren einen Parkplatz ohne Gebühr. Gerade für längere Aufenthalte macht es Sinn, diese zu suchen (und zu finden). Wichtig ist: du solltest trotzdem nach den Schildern schauen. Denn die Straßen werden in der Regel einmal im Monat gereinigt. Und an diesem Reinigungstag müssen alle Autos entfernt sein. Und wenn du dann noch dort stehst, bekommst du eine Strafe, auch wenn der Parkplatz eigentlich gebührenfrei war.
Roller- bzw. Motorradparkplätze
Als Autofahrer ist es gut und wichtig diese zu kennen. Sie sind mit kleineren, weißen Rechtecken und einem Motorradsymbol gekennzeichnet. Motorrad oder Rollerfahrer müssen sich hier gewissenhaft an die Markierungen halten; denn wer nicht sauber parkt, bekommt ein Ticket.
In der Innenstadt am Abend kann es sein, dass diese Parkplätze frei sind. Dann werden sie von Genuesern auch für den Abend zum Parken zum Beispiel beim Restaurantbesuch genutzt. Das ist zwar nicht offiziell erlaubt, aber das Risiko dabei einen Strafzettel zu bekommen ist relativ gering.
Parkhäuser in Genua
Parkhäuser sind in der Innenstadt meine bevorzugte Variante. Du kannst einfach direkt hinfahren und weißt, du hast einen Parkplatz. Denk daran: Parkhäuser sind verhältnismäßig eng. Das heißt: sei darauf vorbereitet, wenn du ein großes Auto hast.
In Genua gibt es einige Parkhäuser, so dass du normalerweise etwas findest. Es gibt allerdings besondere Stoßzeiten, und dann können die Parkhäuser sehr voll sein.
Ganz besonders am Samstag Vormittag, vor der Mittagspause oder am Nachmittag, ab 15 Uhr. Dann kann es sein, dass die Autos schon Schlange stehen. Wenn dann nur wenige Autos vor dir sind, kann es sich lohnen zu warten. Im Normalfall kommt dann recht schnell schon wieder jemand heraus. Wenn es allerdings eine längere Schlange ist, suche ich lieber woanders.
Meine Tipps:
parkhaus für das shopping in der innenstadt
Parcheggio Piccapietra
Largo delle Fucine, 10, 16121 Genova GE, Italien
Optimal gelegen, am oberen Ende der Haupt-Shoppingmeile Via XX Settembre. Recht eng. Wer angst um sein großes Auto hat, nimmt besser City Park.
parkhaus für den alten hafen und die Altstadt
Park Porta Siberia
Piazzale Porta del Molo, 16128 Genova GE, Italien
Klein, aber gut versteckt; guter Parkplatz, direkt am alten Hafen.
parkhaus für hafen und innenstadt zusammen
City Park
Via Gabriele d’Annunzio, 104, 16121 Genova GE, Italien
Recht groß und für alle Aktivitäten in der Innenstadt passend. Auch für größere Autos besser geeignet.
parkplatz, falls die anderen voll sind
Parcheggio Piazza della Vittoria
Piazza della Vittoria, 16121 Genova GE, Italien
Großer, offener Platz am unteren Ende der Via XX Settembre. Viel Platz, so dass eigentlich immer etwas gefunden werden kann. Ich bevorzuge Piccapietra fürs Shopping, aber Piazza della Vittoria ist auch gut.