Essen gehen in Genua - Hilfreiche Tipps

Damit du eine gute Zeit hast: praktisches Wissen, was ich über die Zeit gelernt habe

Essen gehen in Genua

 Wann gehst du am besten ins Restaurant, damit du nicht viel zu früh dran bist oder die Küche schon zu ist? Und wie macht man das mit dem Bezahlen in einer Gruppe, ohne dass man sich vor dem Kellner blamiert? 

Das musste ich erst selbst herausfinden – mal mehr, mal weniger schmerzhaft. Damit du das nicht alles nachholen musst, hab ich für dich die Abkürzung: alles Wissenswerte, was du über das Essen gehen in Genua brauchst.

ÖFFNUNGSZEITEN DER RESTAURANTS IN GENUA

Die Essensgewohnheiten der Italiener unterscheiden sich etwas von denen in Nordeuropa. Damit man nicht vor verschlossener Tür bzw. geschlossener Küche steht, sollte man sich an folgenden Zeiten für den Restaurantbesuch orientieren:

Mittagessen kann man etwa zwischen 12h30 und 14h30 bestellen. Die meisten Restaurants haben auch über 15h hinaus auf, aber es kann sein, dass die Küche dann schon keine Bestellungen mehr aufnimmt, weil sie bis zum Abend geschlossen sind.

Abendessen: Restaurants öffnen oft um 18h; so früh wird man aber nur wenige Italiener antreffen. Die normale Essenszeit für Italiener beginnt etwa ab 20h. Das ist dann auch die Rush hour für die Restaurantbesuche. Bei einem sehr beliebten Restaurant wird die Zeit zwischen 20h und 21h30 am stärksten gebucht. Es gibt aber gerade im Sommer die Möglichkeit auch danach noch zu reservieren. Man kann im Sommer oft sogar ab 22h30 noch einen Tisch bekommen. Also: wenn du anrufst und die Kernzeit nicht verfügbar ist, frage einfach nach einer späteren. 

RESTAURANT RESERVIEREN

Ich empfehle, immer eine Reservierung zu machen. Weil Essen gehen eben eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten ist, sind die populären Restaurants eigentlich immer sehr gut gebucht. Die Reservierung geht mittlerweile fast immer auch über die online Reservierungstools. 

Wird das angeboten, funktioniert es absolut zuverlässig. Falls nicht, einfach anrufen. Die Restaurantmitarbeiter sprechen flächendeckend ausreichend Englisch, dass man sich da verständigen kann.

ETIKETTE IM RESTAURANT

Einen Tisch auswählen: In Genua wie auch im übrigen Italien fragt man einen der Angestellten nach einem Tisch bevor man sich setzt. Entweder gibt es dafür eine designierten Empfang, oder du sprichst einfach eine Bedienung an. Sie kommen oft auch auf dich zu, wenn du fragend aussiehst und vor dem Lokal stehst; die Bedienung wird dir dann einen Tisch zuweisen.

Die Bedienung rufen: „Scusi“ bedeutet „Entschuldigen Sie“ und das passt eigentlich immer. Wenn man in einer Bar oder einem besonders jungen Lokal ist oder es einfach zum Stil passt, auch gerne „Scusa“ sagen, das ist die Duz-Version. 

Allgemein gilt, um die Aufmerksamkeit der Bedienung zu erlangen ist es ok, etwas lauter oder aktiver zu sein, als man das in Deutschland gewohnt ist. Italien ist lebendiger; wenn man da zu zaghaft ist und einfach hofft gesehen zu werden, kann es länger dauern. Das ist nicht böse gemeint, es ist einfach viel los. Anders herum wird es einem nicht krumm genommen, wenn man selbst nach der Bedienung ruft

Pasta essen: Pasta wird nur mit der Gabel gegessen; deshalb ist z.B. für den Pasta-Gang auch nur eine Gabel da und kein Messer. Wenn man es aber verwendet, um z.B. die letzten Bissen auf die Gabel zu schieben, dann ist das zwar nicht wirklich, was die lokale Gepflogenheit ist, aber es wird nicht als riesiger Faux-Pas gesehen. Wenn du das Messer für die Pasta schon verwendet hast, bringt dir die Bedienung einfach ein Neues für den nächsten Gang.

Wenn du allerdings einen Löffel für die Pasta zu Hilfe nimmst, wirst du sicher ein paar schmunzelnde Blicke ernten, weil du damit einfach eines der klassischen Klischees bestätigst, die die Italiener über Deutsche haben. Schlimm ist das aber auch nicht.

Bezahlen: Einfach die Bedienung rufen und Sagen „il conto per favore“. Das heißt, „die Rechnung bitte“. In einigen Restaurants zahlt man auch beim hinausgehen an der Kasse. Das sagt dir die Bedienung dann, wenn du sie nach der Rechnung fragst, oder du siehst es bei den anderen Gästen.

Kartenzahlung: rechtlich ist vorgeschrieben, dass man neben der Barzahlung auch mit Karte zahlen können muss. Die Kartenzahlung ist auch bei Weitem die am meisten verwendete Methode bei den Italienern; es gibt gewöhnlich keinen Mindestumsatz, so dass auch der einzelne Espresso mit Karte bezahlt werden kann.

Wenn die Italiener von Kartenzahlung sprechen – „pagare con carta“ – ist meist die italienische EC-Karte gemeint. Ausländische EC Karten und Kreditkarten funktionieren normalerweise aber auch.

In Einzelfällen kann es sein, dass die Wirte keine Kreditkarten annehmen. Das hat meiner Meinung nach aber weniger mit technischen Fragen zu tun, als mit den höheren Gebühren, die für die Wirte bei der Kreditkartenzahlung anfallen. 

Bezahlen in Gruppen: In Italien ist es verpönt, die Rechnung kleinteilig nach Personen aufzuteilen; das gilt als geizig und kleinkariert, und so sehen sich die Italiener nicht. Sie halten es einfach:

Beim Date zahlt die Person, die eingeladen hat; auch wenn das Date sagt, dass es zahlt / man teilen will / es nicht annehmen kann: das gehört zum guten Ton, es „nicht annehmen zu wollen“; aber eigentlich wird schon erwartet, dass eine Person zahlt. In einer Mann-Frau-Beziehung wäre es klassisch der Mann. Das Budget gleicht sich ohnehin in einer Beziehung aus, denn Italienerinnen geben meiner Erfahrung nach in anderem Kontext mehr Geld aus als ihr Partner, z.B. um beim Date gut auszusehen. Das mag zwar etwas altmodisch klingen, hab ich aber eben so erlebt.

In einer Gruppe mit Freunden wird gleichmäßig geteilt. Bei Freundes-Runden wird einfach der Gesamtbetrag durch alle geteilt und jeder zahlt seinen Anteil. Bei Pärchen zahlt dann meist ein Partner für beide.

Bei z.B. zwei Familien wird pro Familie gezahlt. Traditionell übernimmt das auch der Mann.

Wenn du den Tisch einladen möchtest, ist es am elegantesten, wenn du kurz auf die Toilette gehst und auf dem Rückweg einfach an der Kasse vorbeiläufst, um direkt dort zu zahlen.

Dann hast du das ganz diskret erledigt, und deine Gäste werden freudig überrascht sein, wenn ihr schließlich geht und du ihnen sagen kannst, dass sie nicht mehr zahlen brauchen. 

Trinkgeld geben in Genua: Generell wird kein Trinkgeld erwartet. Wenn man Italiener danach fragt, sagen sie meist, dass in Italien die Bedienungen gut bezahlt werden und es entsprechend nicht nötig ist. 

Häufiger rundet man die Rechnung auf oder lässt eben das Kleingeld liegen. Es wird allerdings fast immer ein Coperto abgerechnet, also Kosten für das Gedeck. Das geht meist so ab 2€ pro Person los, kann aber auch bei edlen Restaurants teuer sein.

Was heißt „Alla Ligure“? Die Zubereitung z.B. eines Fisches, auf ligurische Art bedeutet, dass das Gericht mit Oliven, Pinienkernen und Kapern oder einer Variante von diesen Zutaten serviert wird. Wer also keine Oliven mag, für den passt meist nicht so gut.